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Countdown für Afrika! Afrika!

An der Seite der riesigen Halle liegen stapelweise Plakate, die für „Afrika! Afrika!“ in Klagenfurt werben. An einer anderen Stelle sind weiche Matten aufeinander getürmt. Handgeschriebene Zettel, die mit Tesafilm an der Wand festgeklebt sind, weisen den Künstlern den Weg zu den Garderoben oder zum WC. Dort, wo in Mannheim der Maimarkt, eine der größten Verbraucherausstellungen Deutschlands stattfindet, laufen die Proben für die Neuinszenierung von André Hellers Erfolgsshow „Afrika! Afrika“ auf Hochtouren.

Die Tournee Afriak! Afrika! geht vom 1. Oktober bis zum 27. April 2014. Foto: Veranstalter
Die Tournee Afriak! Afrika! geht vom 1. Oktober bis zum 27. April 2014. Foto: Veranstalter

Mitten in der Halle ist die Bühne hierfür aufgebaut. Davor sind einige Stuhlreihen für die Zuschauer und auf einem Podest ein Sofa, auf dem André Heller freien Blick auf die Bühne hat, sowie ein Tisch, an dem die Techniker Platz nehmen. Es sind nur noch wenige Tage bis zur Premiere in Baden-Baden am 1. Oktober. Das Lampenfieber steigt, zumal an diesem Tag ausgewählte Pressevertreter eingeladen sind, der Probe beizuwohnen. Außerdem möchte Regisseur Heller einen knapp einstündigen Teil des Programms an einem Stück durchspielen, um zu sehen, wie die Abschlüsse der einzelnen Darbietungen sind und wie die Übergänge zwischen den Nummern.

So wird es gemacht. Andre Heller im Gespräch mit Künstlern. Foto: Afrika! Afrika!
So wird es gemacht. Andre Heller im Gespräch mit Künstlern. Foto: Afrika! Afrika!

Bevor es losgeht, trommeln Heller und Choreograph Georges Momboye die 70 Künstler zusammen. Momboye, ein Enkel eines Stammeshäuptlings von der Elfenbeinküste, zählt weltweit zu den renommiertesten Vertretern des afrikanischen Tanzes. Aber nicht nur Momboye zeichnet sich durch seine Kunst aus, sondern auch die übrigen Artisten, von denen die meisten direkt aus Afrika etwa Tansania, Äthiopien, Sansibar, dem Senegal oder Guinea stammen oder aus der „Diaspora“ wie den USA, Frankreich oder den Niederlanden. Handstandakrobatik, Menschenpyramiden, Poles-, Trampolin- und Stelzen-Akrobatik aber auch Basketball-Freestyle, Kontorsion sowie ungewöhnliche Tanz-Performances werden in der Show gebeten, die mit vielen neuen Acts aber auch Publikumslieblingen aus der Original-Show wie den „Waterman“ Dickson Oppong aus Ghana. „In seinem Heimatland wird dieser Mann verehrt. Denn dort ist Wasser ein kostbares Gut. Umso erstaunlicher ist für die Menschen dort ein Mann, aus dem das Wasser sprudeln kann wie aus einem Brunnen. Die Menschen kommen von weither, um ihn zu sehen“, erläutert Regisseur Heller, der 2006 mit „Afrika! Afrika!“ 2006 eine bis dahin noch nie da gewesene Zirkus-Extravaganz geschaffen hatte. Mit rund vier Millionen Besuchern galt die Show international als einer der größten Erfolge in den vergangenen 20 Jahren. Die Vorbereitungen für die Neuauflage begannen im Herbst 2012. Die Auswahl der Künstler und Acts begann Anfang des Jahres, die Proben im März in Guinea und Tansania.

„Waterman“ Dickson Oppong aus Ghana. Foto: Afrika! Afrika!
„Waterman“ Dickson Oppong aus Ghana. Foto: Afrika! Afrika!

Ende Juni trafen sich zudem Tänzer und Basketball-Akrobaten aus Frankreich, Niederlande und USA in Graz zu ersten Proben mit André Heller und Momboye. Mit von der Partie war auch die US-amerikanische Basketball-Akrobatik Gruppe „Acrodunk“. „Das Basketball-Spiel in seiner heutigen Form ist wie kaum ein anderer Sport geprägt vom Einfluss afroamerikanischer Spieler, darum sind wir stolz, Teil der Show zu sein“, freut sich Acrodunk-Gründer Jerry Burrell über das Engagement. Burrell und sein Team haben eine typische amerikanische Halbzeit-Shownummer auf ein neues artistisches Niveau gehoben und zeigen spektakuläre Basketball-Artistik. Außerdem dabei: Michael van Beek, einer der weltbesten Basketball Freestyler. „Bedingt durch unsere Geschichte haben Afro-Amerikaner und Afro-Europäer aus sich selbst heraus Talente entwickelt, die eng mit der afrikanischen Kultur verbunden sind. Diese Verbindung zu sehen und zu fühlen, macht AFRIKA! AFRIKA! ausgefallen und einzigartig”, betont Beek. Der aus dem Surinam stämmige van Beek stellt bereits sein halbes Leben lang die verrücktesten Dinge mit Basketbällen an. Wenn er nicht gerade in der Welt sein außergewöhnliches Talent präsentiert, lebt und arbeitet der 27-jährige in den Niederlanden.

Jetzt geht die Neuinszenierung für sieben Monate Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Im Gegensatz zu früher aber nicht in einem Zelt, sondern als Bühneninszenierung. „Der Aufbau des Zeltes hat immer sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Damit sich das lohnte, musste das Gastspiel mindestens sechs bis acht Wochen vor Ort dauern. Die lange Zeit führte aber dazu, dass viele Künstler Heimweh hatten. Daher haben wir uns für die kürzeren Gastspiele entschieden“, erklärt Pressesprecher Wolfgang Klauke.

Die meisten Artisten stammen direkt aus Afrika etwa Tansania, Äthiopien, Sansibar, dem Senegal oder Guinea oder aus der „Diaspora“ wie den USA, Frankreich oder den Niederlanden. Foto: Afrika! Afrika!
Die meisten Artisten stammen direkt aus Afrika etwa Tansania, Äthiopien, Sansibar, dem Senegal oder Guinea oder aus der „Diaspora“ wie den USA, Frankreich oder den Niederlanden. Foto: Afrika! Afrika!

Einen ersten Vorgeschmack auf das furiose Spektakel gab es schon mal für die Medien in der Maimarkt-Halle. „Wir hatten mit der vergangenen Show einen überragenden Erfolg. Jetzt ist es unsere Aufgabe, etwas Neues, Einzigartiges zu erschaffen, das der überbordenden und innovativen künstlerischen Gegenwart Afrikas gerecht wird“, so André Heller in seiner Begrüßung an die Künstler. Neu ist diesmal die riesige 140 Quadratmeter große LED-Leinwand, auf die Bilderwelten der afrikanischen Vergangenheit und Gegenwart projiziert werden. Als bei der Vorab-Generalprobe zunächst eine der Flächen nicht funktioniert, meldet sich André Heller, der nahezu regungslos und äußerst konzentriert vom Sofa im Dunkeln den Acts zuschaute, über sein am Kopf montiertes Mikrofon: „Bitte behebt das Problem. Ich möchte nicht, dass dieses Element die ganze Zeit nicht funktioniert.“ Als dann die LED-Fläche komplett leuchtete, hieß es nur noch, sich zurücklehnen, genießen, den Rhythmus fühlen und sich mitreißen lassen.

Jetzt geht die Neuinszenierung als Bühneninszenierung für sieben Monate Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Foto: Afrika! Afrika! / gerold-fotografie
Jetzt geht die Neuinszenierung als Bühneninszenierung für sieben Monate Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Foto: Afrika! Afrika! / gerold-fotografie

Die Tournee geht vom 1. Oktober bis zum 27. April 2014. Die Ticketpreise kosten zwischen 25 und 79 Euro, telefonischer Kartenservice: 01806/229929 (20Ct./a.d.dt.Festnetz, max. 60 Ct. a.d.dt. Mobilfunknetz).

Sonja Thelen

Titelfoto / Burrell und sein Team haben eine typische amerikanische Halbzeit-Shownummer auf ein neues artistisches Niveau gehoben und zeigen spektakuläre Basketball-Artistik. / Foto: AFRIKA AFRIKA / KANIZAJ MARIJA

André Heller und Choreograph Georges Momboye. Foto: AFRIKA AFRIKA / KANIZAJ MARIJA
André Heller und Choreograph Georges Momboye. Foto: AFRIKA AFRIKA / KANIZAJ MARIJA

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