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Wer eine persönliche Liste mit Orten führt, die er im Leben gesehen haben muss, kommt an Nancy nicht vorbei. Foto: Ingo Paszkowsky

Frankreich: Nancy gedenkt mit vielen Veranstaltungen den Opfern des Ersten Weltkrieges

Keine Ahnung, ob das wunderschöne Nancy mit seinen beeindruckenden Plätzen, insbesondere dem Place Stanislas, in dem Bestseller „1000 Places to see before you die“ von Patrica Schultz eine Würdigung gefunden hat oder nicht – ich habe das Buch nicht gelesen. Verdient hätte es diese Stadt auf jeden Fall. Wer also eine persönliche Liste mit Orten führt, die er im Leben gesehen haben muss, kommt an Nancy nicht vorbei, denn die Stadt in der Lorraine oder in Lothringen ist nicht nur architektonisch gesehen ein Juwel.1871 bis 1914 ist die Zeit des Jugendstils und der „Ecole de Nancy“. Nancy hatte sich in dieser Zeit durch einen Bevölkerungszustrom und seine außergewöhnliche wirtschaftliche Entwicklung stark ausgedehnt. Dies bildete die Grundlage für die Schaffung der „Ecole de Nancy“, welche Nancy zu einem der Zentren des europäischen Jugendstils machte.

Nancy weist insbesondere im Stadtzentrum rund um den Bahnhof – die Eisenbahn in Nancy stammt aus dem Jahr 1850 – und in den westlichen Stadtvierteln bedeutende Beispiele der Jugendstilarchitektur auf: Geschäfts- und Bankgebäude, aber auch besondere Wohnhäuser. Das Museum der „Ecole de Nancy“ in der Villa des Mäzens Eugène Corbin besitzt eine überaus erstaunliche Sammlung.

Eine sehr sehenswerte Ausstellung zum Ersten Weltkrieg zeigt das Musee Lorrain in Nancy. Foto: Ingo Paszkowsky
Eine sehr sehenswerte Ausstellung zum Ersten Weltkrieg zeigt das Musee Lorrain in Nancy. Foto: Ingo Paszkowsky

Das Art déco, das sich vor dem ersten Weltkrieg abzuzeichnen begann, war die vorherrschende Stilrichtung beim Wiederaufbau. Auch wenn die wesentlichen historischen Kulturschätze der Stadt – UNESCO-Ensemble: Place Stanislas mitsamt der angrenzenden Place de la Carrière und der Place d’Alliance, Herzogspalast, einzelne Palais usw. – weitgehend verschont wurden, haben die Bombardements zu Zerstörungen geführt. Einige nach dem Krieg wieder aufgebaute Gebäude wurden daher im Art-déco-Stil adaptiert: die Warenhäuser Majorelle, Magasins Réunis, die Bibliothek der rechtswissenschaftlichen Fakultät, die Theresienkirche, Wohngebäude und -häuser, usw.

Dieses Jahr stehen als Thema in Nancy nicht Lebensart und schöne Architektur im Vordergrund, denn Nancy und Lothringen gedenken wie viele andere Regionen in diesem Jahr der Opfer des Ersten Weltkriegs mit 20 Millionen Toten und 21 Millionen Verwundeten. Eine sehr sehenswerte, einführende Ausstellung zu diesem gigantischen Vernichtungskrieg zeigt das Musee Lorrain in Nancy. „Sommer 1914: Nancy und Lothringen im Krieg“ wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Gerd Krumeich, vermutlich dem deutschen Spezialisten für den Ersten Weltkrieg organisiert. Die Ausstellung des Musée Lorrain zeigt den Zusammenhang zwischen dem Kriegseintritt in Lothringen und dem Beginn des Konflikts in der Region.

Die Ausstellung im Museum Lorrain reflektiert die Betrachtung der Kämpfe auf lothringischem Boden durch die wichtige Künstler, wie die Mitglieder der „Ecole de Nancy“. Foto: Ingo Paszkowsky
Die Ausstellung im Museum Lorrain reflektiert die Betrachtung der Kämpfe auf lothringischem Boden durch die wichtige Künstler, wie die Mitglieder der „Ecole de Nancy“. Foto: Ingo Paszkowsky

Der Alltag an der Front und dahinter wird ebenfalls thematisiert. Und vor allem reflektiert die Ausstellung die Betrachtung der Kämpfe auf lothringischem Boden durch die wichtigsten Künstler, wie die Mitglieder der „Ecole de Nancy“.

Das nach der Angliederung Elsass-Lothringens im Jahr 1871 nur 15 Kilometer von der deutschen Grenze entfernte Nancy und seine Umgebung von Nordwesten bei Pont-à-Mousson bis Osten bei Lunéville waren die Hauptschauplätze der ersten Kämpfe des Sommers 1914. Die Schlacht um den „Grand Couronne“, die nach dem Namen dieses Gebiet benannt wurde, spielte bei der Verteidigung Nancys und seiner Umgebung eine wesentliche Rolle.

Nancy und seine Umgebung von Nordwesten bei Pont-à-Mousson bis Osten bei Lunéville waren die Hauptschauplätze der ersten Kämpfe des Sommers 1914. Foto: Ingo Paszkowsky
Nancy und seine Umgebung von Nordwesten bei Pont-à-Mousson bis Osten bei Lunéville waren die Hauptschauplätze der ersten Kämpfe des Sommers 1914. Foto: Ingo Paszkowsky

Der „Grand-Couronné“ ist eine halbmondförmige Kette aus sieben Hügeln zwischen Pont-à-Mousson und Epinal. Nach der französischen Niederlage in Morhange geht die preußische Armee in die Offensive und versucht, im Süden durch die “Schneise von Charmes” nach Westen durchzubrechen, wo sie am 24. August 1914 zurückgeschlagen wird. Sie beginnt daher eine Offensive im Norden von Lunéville. Der Kampf Mann gegen Mann ist äußerst hart. Der Léomont-Hügel fällt in einer Nacht acht Mal von einer Hand in die andere. Die Verluste sind enorm. „Man kann sich das Grauen nicht vorstellen“, erzählt Jan Jaap de Weerd, Reiseführer bei Nancy tourisme.

„Das Maschinengewehrfeuer der deutschen Truppen wirkte wie ein ‚Rasenmäher‘. Als die Soldaten wiederholt den Hügel bestürmten, war dort eine etwa 70 Zentimeter hohe Mauer aus Leichen und Verwundeten – sie hörten ständig Schmerzensschreie.“ „Üblicherweise werden von den Kanonieren die Geschosse so eingestellt, dass sie in einigen Hundert Metern explodierten, hier allerdings wurden sie so justiert, dass sie unmittelbar nach dem Verlassen des Geschützrohres detonierten“, schildert de Weerd die damalige Situation.

Reiseleiter Jan Jaap de Weerd erläutert den Schlachtverlauf. Foto: Ingo Paszkowsky
Reiseleiter Jan Jaap de Weerd erläutert den Schlachtverlauf. Foto: Ingo Paszkowsky

Auf der Gedenktafel zur Schlacht auf dem Leomont-Hügel steht unter anderem:

„So viele Leiden für diese jungen Leute, ob Franzosen, ob Deutsche, die sich für ihr Vaterland opferten, sollen uns bewegen. Obwohl sie Feinde von gestern waren, müssen wir uns an sie alle erinnern und denken, dass ihr Opfer nicht umsonst war, sondern dazu beigetragen hat, den Frieden in Europa aufzubauen.“

Der Grand-Couronné muss aus französischer Sicht unbedingt gehalten werden. Die Franzosen rücken vor und befreien das seit 22. August besetzte Lunéville am 12. September. Allein an diesem 22. August 1914 starben etwa 27000 Franzosen. Frankreich geht bei dieser Schlacht als Sieger hervor. Dieser Sieg vom Grand-Couronné war von großer Bedeutung, denn er gibt Marschall Joffre, dem Befehlshaber der französischen Armee den nötigen Spielraum, um die erste Marneschlacht, vom 6. bis 12. September 1914, zu organisieren und zu gewinnen.

Die Theatertruppe La Comédie de Nancy zieht spielend durch die Innenstadt. Foto: Ingo Paszkowsky
Die Theatertruppe La Comédie de Nancy zieht spielend durch die Innenstadt. Foto: Ingo Paszkowsky

Kommen wir wieder zurück nach Nancy. Am frühen Abend startet vom Fremdenverkehrsamt Nancy am Stanislas-Platz eine Aufführung der besonderen Art: ein Straßentheater zum Miterleben, denn die Theatertruppe zieht spielend durch die Innenstadt und wird dabei von ihrem Publikum begleitet. Sommer 1914: Menschen im Krieg ist ein Gemeinschaftsprojekt von Nancy Tourisme und der Theatertruppe La Comédie de Nancy. Absolut sehenswert! Allerdings sollte man schon etwas stärker der französischen Sprache mächtig sein, um der Aufführung folgen zu können.

Licht- und Ton-Show Rendez vous Place Stanislas. Foto: Ingo Paszkowsky
Licht- und Ton-Show Rendez vous Place Stanislas. Foto: Ingo Paszkowsky

Ohne große Französisch-Kenntnisse können Sie allerdings abends der Licht- und Tonshow Rendez vous Place Stanislas folgen. Die Kunst- und Kulturstadt Nancy stellt ihr architektonisches Kulturerbe in den Mittelpunkt der 6. Ausgabe dieser Veranstaltung vom 15. Juni bis zum 14. September 2014. Die Besucher werden zu einer fantastischen historischen Reise eigeladen. Die Place Stanislas wird dabei zu einem Ort der Begegnung bemerkenswerter Kunstwerke der Stadt, die durch eine technische Meisterleistung auf einer Projektionsfläche von 200 Laufmetern der fünf Fassaden – Rathaus, Oper, Museum der schönen Künste, Hôtel de la Reine und Pavillon Jacquet – in animierter und ansprechend präsentiert werden. Die Wahrsagerin von Georges de La Tour, der Pfau von Joseph Janin, die Aphrodite von Guibal, und viele andere Werke werden wunderbar in Szene gesetzt. Ebenso absolut sehenswert!

Ingo Paszkowsky

Titelfoto / Wer eine persönliche Liste mit Orten führt, die er im Leben gesehen haben muss, kommt an Nancy nicht vorbei. Foto: Ingo Paszkowsky

Reiseberichte.com

Weitere Informationen:

Weltfriedenszentrum in Verdun – Von Juni 2014 bis Dezember 2018 sollen die mehr als 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche einem breiten Publikum dabei helfen, den 1. Weltkrieg mit seinen Auswirkungen auf Europa, die Welt und das 20. Jh. kennen zu lernen und zu verstehen. Der Einsatz von multimedialen Mitteln wie 3D Animationen und Kino lässt die Besucher in den Krieg eintauchen, der nicht nur eine ganze Generation, sondern das gesamte 20. Jahrhundert beeinflusst hat.

Sieh unser Video auf Youtube.

Conseil général de la Meuse – Mission Histoire
Centre Mondial de la Paix
Place Monseigneur Ginisty — 55100 Verdun
Tel.: +33 (0)3 29 83 77 68

Comité Régional du Tourisme de Lorraine

Abbaye des Prémontrés – BP 97

54704 Pont-à-Mousson cedex

Tel: +33 (0)3 83 80 01 80

www.tourisme-lorraine.fr (momentan nur in französischer Sprache)

Nancy Tourisme et Evénements

Place Stanislas – BP 810 –

54011 Nancy

Tel. : +33 (0)3 83 35 22 41

www.nancy-tourisme.fr (auch in deutscher Sprache)

Erbeutete deutsche Geschütze in Nancy, um 1914. Ausstellungsstück. Foto: Museum Lorrain
Erbeutete deutsche Geschütze in Nancy, um 1914. Ausstellungsstück. Foto: Museum Lorrain

Musée Lorrain – Palais Ducal

64 Grande Rue – 54000 Nancy

Tel. +33 (0)3 83 32 18 74

www.musee-lorrain.nancy.fr (Webseite in französischer Sprache)

Öffnungszeiten: Von 10.00 bis 12.30 Uhr und von 14.00 bis 18.00 Uhr, täglich außer montags.

Preise:

Palais Ducal: normal 4€, ermäßigt 2,50 €

Église des Cordeliers mit Kloster: normal 3,50 €, ermäßigt 2 €

Palais Ducal und Cordeliers zusammen: normal 5,50 €, ermäßigt 3,50 €

Gratiseintritt für alle am 1. Sonntag im Monat und mittwochs für Studenten

Im Museum gibt es einen deutschen Audioführer. Es können auch deutschsprachige Führungen gebucht werden. Zur der Ausstellung gibt es einen Katalog in französischer Sprache für 39 Euro.

Sommer 1914: Menschen im Krieg. Straßentheater zum Miterleben. Foto: Ingo Paszkowsky
Sommer 1914: Menschen im Krieg. Straßentheater zum Miterleben. Foto: Ingo Paszkowsky

Historische Straßentheateraufführung „Sommer 1914: Menschen im Krieg“

Startet am Fremdenverkehrsamt (Place Stanislas)

Samstags bis 13. September 2014 (außer am 2. August und am 6. September) 15€/10€

Informationen und Reservierung beim Fremdenverkehrsamt (Place Stanislas)

www.nancy-tourisme.fr

Tel. 00 33 (0)3 83 35 22 41

Zwei Reise-Tipps für einen ersten Überblick

Aufenthalt Nancy-Metz 1871-1914: Zwei Grenzstädte am Vorabend des Krieges

Ab 184 € pro Person:

– 2 Übernachtungen (eine in jeder Stadt) mit Frühstück

– 2 Mittagessen (ohne Getränke) mit lothringischem Aperitif

– 1 Pass für das Museum de l`Ecole de Nancy, die Jugendstilviertel und die Ausstellung im Musée Lorrain

– 1 City Pass für die Besichtigung der Stadt Metz, insbesondere für das aus der Annexionszeit stammende Kaiserviertel

Reservierungen auf www.nancy-tourisme.fr und www.tourisme-metz.com

Schnupperwochenende Nancy

Ab 49 € pro Person:

– 1 Übernachtung mit Frühstück

– Pass für 6 Museen

– Stadtführung

– Tagespass für die öffentlichen Verkehrsmittel

www.nancy-tourisme.fr

Die Schauplätze des Grand-Couronné

Nordwestlicher Abschnitt bei pont-à-Mousson

Hauptstandorte

-Thiaucourt

Amerikanischer Soldatenfriedhof: Mit den Gräbern amerikanischer Soldaten, die größtenteils bei der großen Offensive gefallen sind, welche 1918 zur Zerstörung des Bogens von St. Mihiel geführt hat.

Für Gruppen und Einzelpersonen zugänglich (Pkw und Busse); von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

ABMC – 00 33 (0)3 83 80 01 01, Route de Verdun, 54470 Thiaucourt Regnieville

Zum Gedenken an Hundert Jahre Erster Weltkrieg werden Holzkreuze an den Stellen aufgestellt, wo Tote gefunden wurden. Das rote Zeichen steht für gefallene französiche, das Kreuz für tote deutsche Soldaten. Foto: Ingo Paszkowsky
Zum Gedenken an Hundert Jahre Erster Weltkrieg werden Holzkreuze an den Stellen aufgestellt, wo Tote gefunden wurden. Das rote Zeichen steht für gefallene französiche, das Kreuz für tote deutsche Soldaten. Foto: Ingo Paszkowsky

Deutscher Soldatenfriedhof von Thiaucourt:

SESMA – 00 33 (0)3 29 87 32 76, 54470 Thiaucourt Regnieville

Museum der Militäruniformen (1900-1950) und über die Schlachten um den Bogen von St. Mihiel (Le Saillant de Saint-Mihiel):

50 Jahre Militärgeschichte in den damaligen Uniformen der französischen, amerikanischen und deutschen Armeen, mit vielen seltenen, außergewöhnlichen Stücken.

Geöffnet täglich gegen Voranmeldung für Gruppen, donnerstags von 10 bis 16 Uhr und jeden 2. Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr von März bis November für Einzelpersonen.

Musée du Costume Militaire

00 33 (0)3 83 81 98 36, 4, rue Neuve, 54470 Thiaucourt Regnieville

Schützengräben zwischen Saint-Baussant und Flirey auf der Straße zum Bogen von St. Mihiel

Von Saint-Baussant kommend aus dem Dorf in Richtung Flirey fahren. Die Richtung ist ausgeschildert. Neben der Straße, Parkplatz links (Bus und Pkw). Zum deutschen Schützengraben gelangt man von der anderen Straßenseite nach 100 bis 200 Metern Fußweg (beschildert). Einige Schützengräben wurden mit Informationstafeln versehen. Für Gruppen und Einzelpersonen zugänglich.

Fey-en-Haye, Art-Deco Glasfenster von Jacques Grüber (Glaskünstler von der „Ecole de Nancy“)

Es handelt sich um ein wieder aufgebautes Dorf. In der St. Gorgon-Kirche befinden sich Glasfenster von Grüber zum Thema des Ersten Weltkriegs, wie Die Einweihung des Karmeliterkreuz-Denkmals.

Für Busreisegruppen und Einzelpersonen zugänglich. Die Kirche ist geschlossen. Für Besichtigungen kontaktieren Sie: Herrn Jean-Paul David, Rue de la 73e Division in Fey-en-Haye. 00 33 (0)6 62 05 60 64.

Die nationale Gräberstadt von Friscati-Mouton Noir der Gemeinde Vitrimont in der Umgebung von Luneville. Foto: Ingo Paszkowsky
Die nationale Gräberstadt von Friscati-Mouton Noir der Gemeinde Vitrimont in der Umgebung von Luneville. Foto: Ingo Paszkowsky

Reménauville, zerstörtes Dorf

An der Stelle des zerstörten Dorfes wurde eine Kapelle errichtet. Der Wald eroberte zwar das Terrain zurück, aber die Wege sind gepflegt und folgen den Spuren der alten Straßen mit deren Namen. Fototafeln weisen auf die Veränderungen hin; für Busreisegruppen und Einzelpersonen zugänglich.

Vom Dorf Rignéville ist nur noch die Kirche neben der Straße übrig.

– Montauville: der Priesterwald (Bois-le-Prêtre) war Schauplatz heftiger Kämpfe.

Karmeliterkreuz-Denkmal, Brunnen, Waldhaus von Pater Hilarion mit drei Rundwanderwegen, Blockhaus und Schützengräben neben dem Weg. Der Friedhof Pétant beherbergt die Grabstätten französischer und alliierter Soldaten; nationale Kriegsgefangenen-Gedenkstätte 1939-1945.

Nebenstandorte

Deutscher Soldatenfriedhof in Bouillonville (11685 Soldaten): am Ortsende, Weg beschildert. Nur für Individualreisende (der Ort ist nicht mit dem Bus erreichbar und der Anstieg kann nur zu Fuß erfolgen).

Französische Soldatenfriedhöfe in Noviant-aux-prés, Lironville (auf der Straße nach Limey) und in Flirey (auf der Straße nach Bernécourt).

Flirey: von Emile André (Architekt und Mitglied der „Ecole de Nancy“) wieder aufgebautes Dorf mit dem Denkmal für die Amerikaner und dem Denkmal für die Kämpfer aus Nizza.

Bouxières-sous-Froidmont: Das Kreuz für Fortuné Pouget, den ersten Gefallenen Frankreichs und deutsche Befestigungsanlagen.

Sainte-Geneviève: Denkmal für die Verteidiger des „Grand-Couronné“.

Gerbeviller. Alle Soldatenfriedhöfe verfügen über einartiges öffentliches Verzeichnis, der dort Bestatteten. Foto: Ingo Paszkowsky
Gerbeviller. Alle Soldatenfriedhöfe verfügen über einartiges öffentliches Verzeichnis, der dort Bestatteten. Foto: Ingo Paszkowsky

Das Befestigungssystem „Batterie von Frouard“ (10 Kilometer nördlich von Nancy)

Die Batterie von Frouard ist das fortschrittlichste Befestigungssystem von Sere de Rivieres nur wenige Kilometer von der Grenze zwischen 1871-1914 entfernt. Sie verfügt über einen versenkbaren Galopin-Geschützturm Modell 1890 für zwei 155 mm De-Bange-Kanonen. Er ist der einzige, der von den damals 5 gebauten Türmen in Frankreich nocherhalten ist.

Der Verein zur Erhaltung der Befestigungsanlagen von Frouard (Association de sauvegarde du patrimoine fortifié de Frouard, ASPFF) restauriert seit 2007 die Batterie und das Fort von Frouard.  Der Verein bietet von April bis Oktober jeden 3. Sonntag im Monat geführte Besichtigungen an.

Der Ort bietet von der Batterie aus einen herrlichen Ausblick auf das Mosel-, Meurthe- und Amezule-Tal, einen Teil der Schlachtfelder des „Grand-Couronné“, Nancy, die Vogesen usw.

00 33 (0)3 83 20 41 65

Ost-südöstlicher Abschnitt bei Lunéville

Rundweg auf den Spuren der Schlacht um den Grand-Couronné

– Léomont-Hügel, Nationalfriedhof Friscati-Mouton Noir und die Museumsstätte Chaubet

Ende 1914 begann die Lehrerin Marie Marguerite Wibrotte aus Lunéville, sich der Suche nach den Leichnamen der gefallenen Soldaten zu widmen, um ihnen eine letzte Ruhestätte zu geben. 1916 kaufte sie den Bauernhof Mouton Noir, wo sie eine Gedenkkapelle einrichtete, um den Familien einen Andachtsraum zu bieten. Der Innenraum ist mit Fresken ausgestattet, auf denen Kriegsszenen dargestellt sind. Später wurde der Komplex dem Souvenir Français übergeben.

In den Gebäuden befindet sich ein audiovisueller, multimedialer Museumsbereich, der seit Juni 2007 für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Der Friedhof und der pädagogische Bereich erinnern an die Geschichte dieses Ortes und der Soldaten, die hier zwischen 22. August und 12. September 1914 unermüdlich gekämpft haben. Ein Dokumentarfilm aus Archivbildern und Rekonstruktionen schildert die Kämpfe rund um Lunéville.

Ein durchgehend markierter Gedächtnisweg verbindet Friscati mit dem Gipfel des Léomont-Hügels, auf dem sich die Soldatenstatue des “Poilu du Léomont” („des französischen Frontsoldaten“) befindet. Sie ehrt die 4000 Soldaten, die in der Schlacht um den Grand-Couronné auf den Anhöhen von Vitrimont und Friscati gefallen sind. Von dem Hügel aus, auf dem die Statue errichtet wurde, kann der Besucher anhand einer Orientierungstafel das Schlachtfeld erkennen, das heute noch die Landschaft prägt.

Französische und deutsche Soldatenfriedhöfe in Gerbeviller: Der auch als Gerbeviller-la- Martyre bezeichnete Ort wurde als Vergeltungsmaßnahme für die fehlgeschlagene Einnahme der Mortagne-Brücke zerstört. Foto: Ingo Paszkowsky
Französische und deutsche Soldatenfriedhöfe in Gerbeviller: Der auch als Gerbeviller-la-
Martyre bezeichnete Ort wurde als Vergeltungsmaßnahme für die fehlgeschlagene
Einnahme der Mortagne-Brücke zerstört. Foto: Ingo Paszkowsky

– Nécropole Nationale (Nationalfriedhof) Friscati-Mouton Noir

Öffnungszeiten: von Mittwoch bis Sonntag, 14 bis 18 Uhr, Tourismusinformation Lunévillois: 00 33 (0)3 83 74 06 55

– Espace Chaubet

Öffnungszeiten: von 1. Mai bis 11. November, Mittwoch, Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Ganzjährig nach Voranmeldung für Gruppen und Schulklassen geöffnet. Museumsstätte Chaubet: 00 33 (0)3 83 74 05 00, 54300 Vitrimont

– Gedenkstätte Léomont

Öffnungszeiten: Mai, Juni, September, Oktober und bis zum 15. November: Mittwoch, Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Im Juli und August von Mittwoch bis Sonntag, 14 bis 18 Uhr.

00 33 (0)3 83 74 05 00, 00 33 (0)6 08 40 77 47

Deutscher Soldatenfriedhof in Gerbeviller.
Deutscher Soldatenfriedhof in Gerbeviller.

– Weitere Orte des süd-südöstlichen Abschnitts:

Trichter von Leintrey: Grube mit 60 Metern Durchmesser und 15 bis 20 Metern Tiefe durch die Explosion deutscher Minen in der Nacht von 10. auf 11. Juli 1916. Tourismusinformation Lunévillois, 00 33 (0)3 83 74 06 55, 54450 Leintrey

– Französische und deutsche Soldatenfriedhöfe in Gerbeviller

– Kommandobunker des Prinzen Wilhelm von Preußen:

Tourismusinformation Lunévillois, 00 33 (0)3 83 74 06 55, 54370 Emberménil


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